Eine Geologin erklärt die Zusammenhänge der Entstehung verschiedenster Gesteine der Kreideformationen in den Baumbergen | © DAV Münster

Geologische Entdeckungsreise durch den Teuto

26.02.2025

Unter der fachkundigen Führung von Dr. Patricia Göbel (Institut für Geologie der Uni Münster) nahmen 16 Mitglieder des DAV am 26. Februar 2023 in Brochterbeck an der archäologischen Exkursion teil. In beeindruckender Weise erklärte die Geologin die Zusammenhänge der Entstehung verschiedenster Gesteine der Kreideformationen.  

Schwer vorzustellen, dass sich in Brochterbeck in der Kreidezeit vor etwa 150 Mio. bis etwa 60 Mio. Jahre vor unserer Zeit ein Meer befand. Die Reste sind heute noch sichtbar.  

Besonderes Erstaunen rief ein Aufschluss (Stelle, an der Gestein unverhüllt zu Tage tritt) am nördlichsten Punkt der Entdeckungsreise (älteste Gesteine auf der Exkursion) hervor. Patricia zeigte uns dort ein dünnes Band aus Steinkohle, das sich über einer Schicht aus Kalk-Sandstein befand. Am Blücherfelsen erläuterte sie uns die Wollsack-Verwitterung, die häufig beim Granit – aber auch beim Sandstein vorkommt. Genau in diesem Moment kam die Sonne hervor und ließ durch das enthaltene Quarz und Glimmer die Steine glitzern.  
Während der Wanderung wies uns Patricia immer wieder auf die Schichtung der Gesteine und deren Ausrichtung hin (Abfallen der Schichten nach Süden). Weiterhin auf die Tatsache, dass alle diese Gesteine sich im Meer aus Sedimenten gebildet haben. Welches Sediment sich bildet, wird durch die Art des Meeres bestimmt (flaches, ruhiges Wasser oder aber tieferes Meer). 

Auf dem Rückweg bekamen wir auf der Südseite des Teuto noch die jüngsten Schichten der Kreide zu Gesicht, welche aus Kalkstein gebildet sind. Der „Salzsäure-Test“ ließ ein Aufschäumen (CO2-Bildung) erkennen, welcher als Nachweis für kalkhaltiges Gestein gilt. Einige Überreste der gewerbsmäßigen Verarbeitung der Kalksteine zu Zement waren noch am Wegesrand zu sehen.  

Wie es sich für eine Exkursion des Alpenvereins gehört, wurde auch auf Aspekte des Bergsports (= Klettern) in dem Gebiet hingewiesen (beispielsweise Osnabrücker Wand, Königstuhl, Plisseetal). Dank des Einsatzes der Bergfreunde Ibbenbüren ist es gelungen, im Naturschutzgebiet eine vertragliche Regelung mit der Naturschutz-Behörde zu vereinbaren. Der Naturschutzreferent der Bergfreunde Rudi Opree war ebenfalls Teilnehmer der Wanderung und erläuterte uns unter anderem Maßnahmen zum Schutz des Uhus.  

Vielen Dank an die Teilnehmer, für das Interesse und die regen Diskussionen. Und vor allen Dingen an Patricia für die engagierte Führung und die anschaulichen Erläuterungen. 

Text Heinrich Hersemann