Die goldenen 20 im Siebengebirge | © DAV Münster

Die goldenen 20er im Siebengebirge

14.08.2025

Tag 1
Anreise, Sonne und ein langer Aufstieg Am Morgen machten wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Bonn-Beuel. Von hier aus sollte unsere Tour starten. Unser Auto stellten wir für zwei Tage am Straßenrand von „Am Stingenberg“ ab. Die Stimmung war bestens, das Wetter strahlend. Das Siebengebirge erwartete uns mit idealen Bedingungen für unsere 20 Kilometer lange Wandertour.

Die ersten Kilometer führten uns durch die Weinberge. Diese gaben uns die Gelegenheit, bei einem wunderbaren Ausblick auf den Rhein ins Gehen hineinzufinden und die Rucksäcke zurechtzurücken. Doch schon bald wurde es steiler: Nach dem Panorama ebneten uns die Streuobstwiesen den Weg hinauf ins Siebengebirge. Wir merkten, dass dieser Tag einiges von uns fordern würde. Damit die Motivation nicht auf der Strecke blieb, machten wir uns gegenseitig ein Versprechen: Als Belohnung für die steilen Anstiege sollte es am Abend einen wohlverdienten Aperol Spritz geben. Die Vorstellung von Eiswürfeln, Orangenscheiben und prickelndem Prosecco im Glas ließ die Schritte ein wenig leichter werden.

Im Laufe des Nachmittags erreichten wir den Petersberg. Dort legten wir eine längere Rast ein und genossen den Blick auf das Rheintal. Besonders eindrucksvoll war der Blick auf den Drachenfels und Schloss Drachenburg, die markant aus der Landschaft ragten. Während des Tages mussten wir leider feststellen, dass, wo die Sonne ist, auch viele Mücken sind. Bald hatten die ersten von uns Stiche davongetragen. Zu unserem Glück hatten wir unsere gruppeneigene Kräuterhexe dabei, die zügig ihr kleines Arsenal zückte. Mit Zaubersprüchen, Kräuterwissen und einem elektronischen Insektenstichheiler sorgte sie dafür, dass wir nicht zur Abendgesellschaft der zerstochenen Wanderer wurden. Ihr Ruf als Heilerin war für uns alle unbestreitbar.

Im weiteren Verlauf der Tour kamen wir in die Nähe der Löwenburg. Immer wieder tauchte sie zwischen den Bäumen auf, als würde sie uns beobachten. Wir machten in der Umgebung eine Pause, stärkten uns und genossen die besondere Stimmung des Ortes. In einem Abschnitt des Waldes waren wir eingerahmt von Bäumen und hatten einen weiteren Blick auf den Rhein. Danach führte uns der Weg an der Löwenburg vorbei in Richtung Campingplatz. Kurz vor dem Ziel entdeckten wir noch einen geöffneten Supermarkt! Zu unserem Glück deckten wir uns mit Aperol, Prosecco und Eiswürfeln ein. Am Campingplatz Jillieshof angekommen, waren die Zelte schnell aufgebaut. Während die Sonne langsam unterging, war es dann soweit: Wir kochten unser wohlverdientes Abendessen auf den Gaskochern und mischten unseren Aperol Spritz. Diesen konnten wir unter dem wunderschönen Sternenhimmel genießen, bevor die erholsame Nacht in unseren Zelten anbrach.

Tag 2
Durch den Wald bis zum Drachenfels Früh am Morgen packten wir unsere sieben Sachen wieder zusammen. Der Himmel war etwas trüber, und wir spürten die Anstrengung des Vortages in den Beinen. Gegen kurz vor zehn starteten wir unsere zweite Etappe mit einer Länge von 16 Kilometern. Die Route führte uns lange durch den Wald. Ein kleiner Bach mit Trittsteinen brachte etwas Abwechslung in die Beschaffenheit des Weges. Unterwegs entdeckten wir große Waldhütten aus Ästen. Wir fragten uns, ob dies die geheime Residenz unserer Kräuterhexe war, die uns auch an diesem Tag mit Rat und Tat zur Seite stand. Als wir den Wald verließen, lag Bad Honnef mit seinen Fachwerkhäuschen vor uns. Dort kehrten wir ein, stärkten uns mit Kaffee und Kuchen und waren bereit für den letzten steilen Aufstieg. Es ging hinauf zur Burgruine Drachenfels und zum Schloss Drachenburg auf dem Drachenfelsplateau. Oben angekommen, gönnten wir uns eine Pause mit erfrischenden Getränken. Wir nutzten diesen Ort als Einkehr für den heutigen Tag. Der Abstieg nach Königswinter war besonders reizvoll. Alles schien hier im Zeichen des Drachens zu stehen: Häuser, Regenrinnen, Verkaufsstände – als hätte die Kräuterhexe auch hier ihre Finger im Spiel. Unten angekommen, nahmen wir die Straßenbahn zurück zum Parkplatz. Von dort aus begann die Heimreise nach Münster.

Fazit
Die zwei Tage im Siebengebirge waren eine gelungene Mischung aus Anstrengung, Naturerlebnis und Gemeinschaft. Der Aperol Spritz wurde dabei fast zum roten Faden unseres Trips: erst ersehnt, dann gefunden, schließlich genossen. Und die Kräuterhexe? Sie sorgte – mit einem Augenzwinkern – dafür, dass wir die zwei Tage trotz Stichen und müden Beinen heil überstanden.

Text: Martin Milde