12.04.2025
Am 12. April 2025 fand ein sehr kurzweiliger „Botanischer Spaziergang“ an der Gasselstiege in Münster statt. Wir konnten Dr.Thomas Hövelmann vom NABU als Exkursionsleiter gewinnen. Zehn Mitglieder der Sektion Münster fanden sich ein, um einige interessante Dinge über Frühjahrsblüher zu lernen.
Es ging los mit spannenden Erläuterungen zum Blühvorgang des Aronstabs, bei dessen Bestäubung – wie bei vielen Pflanzen – Insekten eine entscheidende Rolle spielen. Thomas Hövelmann brachte uns auf unterhaltsame Weise näher, welche Pflanzenkenntnisse zur Allgemeinbildung gehören, zum Beispiel Buschwindröschen, Waldveilchen und Gundermann. Für die meisten von uns war es sicherlich neu, wie viele Pflanzen auch unseren Speiseplan ergänzen können. Oft ist jedoch der richtige „Erntezeitpunkt“ entscheidend – wie auch beim üblichen Gemüse im Garten.
Beim Bärlauch zum Beispiel ist es wichtig, dass er vor der Blüte geerntet wird; er kann dann als Pesto oder Gemüse zubereitet werden. Über den Giersch im Garten sollte man sich nicht allzu sehr ärgern – man sollte ihn einfach aufessen. Früh geerntet ergibt er ein schmackhaftes Gemüse. Waldmeister kann zur richtigen Zeit gezupft werden und verleiht der bekannten, gleichnamigen Bowle ihr typisches Aroma.
Vor der Erfindung moderner Medikamente war das Wissen über die Heilwirkung vieler Kräuter weit verbreitet. Scharbockskraut wurde zum Beispiel als Vitamin-C-Quelle genutzt. Mancher Frau wurde „zu viel“ Wissen über die Wirkung von Pflanzen sogar zum Verhängnis – insbesondere, wenn sie zufällig auch noch rote Haare hatte. Dies gipfelte leider in mancher Hexenverbrennung. Der Übergang von heilender Wirkung zur Toxizität vieler Inhaltsstoffe ist fließend, sodass der richtigen Dosierung entscheidende Bedeutung zukommt.
Ein weiterer Aspekt zu Frühjahrsblühern wurde anschaulich erläutert: Sie müssen ihren Wachstumszyklus weitgehend abgeschlossen haben, bevor sich das Blätterdach über ihnen schließt. Denn die Blätter lassen später nur noch wenig Licht hindurch – Licht, das für die Photosynthese unerlässlich ist.
Zusammengefasst: Thomas Hövelmann hat uns kompetent und mit witzigen Anekdoten unterlegt die Schönheit des Waldes und die Vielfalt seiner Pflanzen – besonders im Frühjahr – nähergebracht. Veranstaltungen wie diese sollten unbedingt wiederholt werden.