Es sind sechs Bergsteiger bei einer Fotopause zu sehen in der Nahaufnahme | © DAV Münster

Klettern: Mehrseillängen in den Alpen

25.02.2025

Klettern in der Umgebung der Hermann-von-Barth-Hütte in den Allgäuer Alpen. 

Nach langem Bangen, ob die Tour überhaupt stattfinden kann, erst aufgrund von Corona, dann aufgrund von schleppenden Anmeldungen, gab es Ende Juni die erhoffte Nachricht, dass die Tour stattfinden kann. Kurz danach fanden wir uns in hybrider Form zu einem ersten Vortreffen zusammen. Wir waren eine buntgemischte Gruppe von sieben begeisterten Kletterinnen und Kletterern mit großer Vorfreude auf die Berge. 

Am ersten August trafen wir uns in Elbigenalp und machten uns bei zunehmend nebligem und regnerischem Wetter auf den Weg zur Hermann-von-Barth-Hütte in den Allgäuer Alpen. Dort konnten wir uns aufwärmen und unser Lager beziehen. Die Hüttenwirte und das Team hießen uns herzlich willkommen, so dass wir endlich wieder die Hüttenstimmung genießen konnten. Nach dem Abendessen und der langen Anreise fanden wir uns noch im Boulderraum zusammen, um die nötige Theorie zu erlernen. Auch wenn es etwas kalt und wir alle mehr oder weniger müde waren, hat es sich gelohnt, denn so konnten wir am nächsten Tag direkt am Fels loslegen. 

Unser Programm für den zweiten Tag waren dann das „Düsseldorfer Küsschen“ und das „Tiroler Leckerli“, zwei Mehrseillängentouren mit je drei Seillängen; ein super Einstieg, um die Technik und das Prozedere erstmals auszuprobieren und so kurz, dass alle beide Routen geklettert werden  konnten. Dienstag war das Wetter etwas schlechter, dennoch konnten wir die Routen „Erwin“ und „Mina“ machen, die hatten dann schon jeweils acht Seillängen und waren deutlich herausfordernder. Am Mittwoch war leider keine Tour möglich, so dass als Alternativprogramm ein Teil der Gruppe eine lange Wanderung unternommen hat, bei der sogar Steinböcke gesichtet wurden, während ein anderer Teil weiter ihr Können bei „Trockenübungen“ ausbaute oder eine kurze Wanderung zur Plattenspitze bei nebliger Sicht unternahm, was auch einen gewissen Reiz hat. 
Trotz leichtem Regen machten wir uns am Donnerstag zum Einstieg der Himmelsleiter auf. Im Verlaufe der vier Seillängen wurde das Wetter besser und die Sicht klarer. Angekommen auf der Wolfebnerspitze wurden wir tatsächlich mit guter Sicht und leichtem Sonnenschein belohnt. Das Wetter ändert sich in den Bergen einfach schnell, was wir auch auf dem Abstieg zu spüren bekamen, als es anfing zu hageln. 

Insgesamt war das Wetter leider nicht optimal, aber immerhin hatten wir von Regen und Hagel, über Sonnenschein bis zu einem Regenbogen alles an Wetterphänomenen dabei.

Wir konnten einige Touren machen, haben viel gelernt, die Abende bei guter Stimmung und super Essen genossen und eine sehr schöne Zeit miteinander verbracht, die auf jeden Fall Lust auf weitere Mehrseillängentouren macht.