03.07.2025
Der HexaTrek ist ein 3.034 Kilometer langer Fernwanderweg, der 14 der schönsten Naturparks Frankreichs miteinander verbindet und entlang der Landesgrenze von den Vogesen bis zu den Pyrenäen verläuft. Dieser Trail ist noch recht neu (seit 2022) und wurde inspiriert von den großen Fernwanderwegen in den USA, wie etwa dem AT oder dem PCT. Die Infrastruktur auf diesem Abschnitt war recht einfach: An den Biwakplätzen (mit oder ohne Hütte) konnten ein paar Zelte aufgeschlagen werden. In fast allen Fällen fehlte jedoch ein Plumpsklo, und eine Wasserversorgung (z. B. eine Quelle) war nur selten vorhanden. In den Städten gab es natürlich richtige Campingplätze – mit dem Luxus einer Dusche.
Nachdem ich mich schon mehrfach gedanklich mit dem HexaTrek beschäftigt hatte, wurde es im Juni 2025 Zeit, diesen Trail für zwei Wochen auszuprobieren. Da ich den ersten Teil der Vogesen bereits kannte, stieg ich in Thann ein.Ein besonderer Höhepunkt war die Strecke entlang des Flusses Doubs mit einem idyllischen Biwakplatz samt Bademöglichkeit. Großartige Aussichten bot auch der Schweizer Jura: vom Mont Tendre (1.679 m) sowie vom Chasseron (1.600 m) – jeweils mit Blick auf den Genfer See, den Neuenburger See und die Alpen dahinter, darunter auch der Mont Blanc.
Mein Ziel war es, in zwei Wochen Genf zu erreichen – genauer gesagt Nyon am Genfer See, rund 330 Kilometer von Thann entfernt. Kaum gestartet, traf ich auch schon die erste Hikerin: Marie, eine Französin. Wenige Tage später gesellte sich noch Lies dazu, eine Belgierin. Gemeinsam legten wir einen großen Teil der Strecke zurück. Ein ständiger Begleiter war die HexaTrek-App, denn während meiner gesamten Zeit auf dem Trail habe ich nur ein einziges offizielles HexaTrek-Schild gesehen.
Da man sich auf diesem Teil des Trails relativ häufig in der Nähe von Ortschaften bewegte, fanden sich tagsüber fast immer Restaurants oder Cafés entlang der Route, die zum Verweilen einluden. Das wirkte sich sehr positiv auf die Menge an Verpflegung und Getränken aus, die man selbst tragen musste.
Mein Fazit fällt positiv aus: Der HexaTrek ist ein leicht erreichbarer Fernwanderweg mit vielen landschaftlichen Schönheiten –ergänzt durch die Vorzüge der französischen Küche. Nachteile sind die fehlende Beschilderung und die teils sehr einfache Infrastruktur. Und noch ein Hinweis: Ein paar Brocken Französisch sollte man unbedingt beherrschen, denn mit Englisch kommt man vielerorts nicht weiter.
Text: Ludger Bannierink